Chance zur Mitgestaltung in ISO-Arbeitsgruppe

 

Aktive Mitarbeit ist bei der Transformation des EMVA 1288 Standards in den ISO Standard 24942 gefragt.
Im Herbst 2024 hat der EMVA-Vorstand beschlossen, den vom Verband gehosteten EMVA 1288Standard in eine internationale ISO-Norm zu überführen. Die aktuellste Standardversion EMVA 1288, Release 4.1, wird inzwischen auf ISO-Ebene weiterentwickelt. Als nun offizielle Arbeitsgruppe der Internationalen Organisation für Normung bietet sich für den Standard eine Plattform, weit über die klassischen Industrieapplikationen hinaus in anderen Branchen eine verbindliche Norm zur Messung und Darstellung von Spezifikationen für Bildverarbeitungssensoren und -kameras zu werden. Europäische Unternehmen können durch ihre Mitarbeit in der ISO-Arbeitsgruppe die zukünftige Entwicklung des Standards entscheidend mitgestalten. 


Arbeiten Sie mit!
So sind internationale Experten ausdrücklich eingeladen, ihr Fachwissen in die Arbeitsgruppe ISO-TC42-WG28 einzubringen. Dies ist nun jedoch nicht mehr auf die industrielle Bildverarbeitung allein beschränkt. Das wird bereits dadurch deutlich, dass die Arbeitsgruppe innerhalb der ISO dem allgemeinen Bereich Fotografie zugeordnet wurde. 
ISO bietet für den Standard eine größere Sichtbarkeit für angrenzende Branchen und Fachdisziplinen und das weit über Europa hinaus. „Gleichzeitig bedeutet das aber auch, dass andere Nationen und Gruppierungen außerhalb der Bildverarbeitung ihre Interessen durch aktive Mitarbeit sehr prominent platzieren und so möglicherweise auch durchsetzen können“, sagt Dietmar Wüller. Er hat als Geschäftsführer der Firma Image Engineering viel Erfahrung mit ISO-Standardisierungsprozessen und wurde von der EMVA gebeten, als so genannter „Convenor“ die neue ISO-Arbeitsgruppe zu leiten. Zusammen mit der EMVA wirbt Wüller in der Bildverarbeitungsbranche um möglichst viele neue Mitglieder in der ISO-Gruppe. „Interessant ist eine Mitarbeit für alle Unternehmen, die sich mit der Messung und Darstellung von Spezifikationen für Bildverarbeitungssensoren und -kameras beschäftigen. Also Hardwareentwickler von Bildsensoren und Kameras sowie Distributoren von Bildverarbeitungskomponenten. Dazu zählen nicht nur Firmen, die bereits bei EMVA 1288 aktiv dabei waren.“ 


Arbeitsgruppe EMVA 1288
Was aber geschieht mit der Arbeitsgruppe des EMVA 1288 Standards unter dem Dach der EMVA? Hierzu klärt der Chair von EMVA 1288, Prof. Dr. Bernd Jähne auf: „Wir planen, die Arbeitsgruppe EMVA 1288 in Abstimmung mit der EMVA weiterzuführen. So können wir auf Basis des ISO-Standards das standardisierte Datenblatt weiter anbieten und lizenzieren, der ISO-Gruppe technisch zuarbeiten und Testmessungen durchführen. Für eine stärkere Vertretung europäischer Interessen bei der zukünftigen technologischen Ausgestaltung des Standards bedarf es dringend der aktiven Mitarbeit weiterer Bildverarbeitungsexperten aus diversen Ländern Europas in der ISO-Arbeitsgruppe, um damit das Stimmrecht ihres jeweiligen Landes wahrzunehmen“.


Mitgestalten 
Genau dafür werben die Akteure nun. Eine möglichst große Zahl von  Bildverarbeitern, die über ihre nationale Normungsstelle in der ISO-Arbeitsgruppe dabei sind, bedeutet ein größeres Gewicht der Branche Bildverarbeitung und geographisch des Kontinents Europa. Normungsinstitute gibt es in allen europäischen Ländern. Die EMVA unterstützt interessierte Unternehmen bei den notwendigen Registrierungsschritten. Kontaktaufnahme über standards@emva.org. 

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© beam-Verlag Dipl.-Ing. Reinhard Birchel