Thermische Sicherheit in EMV-Testumgebungen durch intelligente Überwachung

 

Von der Brandvermeidung bis zur präzisen Temperaturüberwachung: Warum moderne EMV-Prüfstände 
auf Infrarot-Technologie setzen sollten, erfahren Sie hier.


Mit der zunehmenden Verbreitung leistungsstarker E-Fahrzeuge und moderner Elektronik wächst auch die Herausforderung, thermische Risiken in EMV-Testumgebungen frühzeitig zu erkennen und zu minimieren. Besonders im Hochleistungsbereich können sich Prüflinge (DUTs) oder Absorber gefährlich erhitzen – im schlimmsten Fall mit Brandfolge. Die Implementierung eines zuverlässigen, automatisierten Temperaturüberwachungssystems ist daher essenziell für die Betriebssicherheit und den Schutz von Mensch und Infrastruktur.


Infrarot-Thermografie: Das richtige Werkzeug für kritische Temperaturüberwachung
Günstige IR-Kameras, wie sie etwa für Wildtierbeobachtungen oder Smartphones angeboten werden, bieten keine ausreichende Leistung: Ihre Temperaturbereiche (<120 °C), fehlende Alarmausgabe sowie mangelnde elektromagnetische Abschirmung machen sie für EMV-Testumgebungen ungeeignet.
Spezialisierte Systeme wie die PONTIS EMC IRThermo6 wurden hingegen gezielt für diese Anforderungen entwickelt. In Kombination mit der PONTIS HDCam6ECP Videokamera lässt sich eine präzise visuelle und thermografische Überwachung realisieren – ein klarer Vorteil bei Positionierung und Interpretation der IR-Bilder.


Worauf es bei der Auswahl einer geeigneten Wärmebildkamera ankommt

  • Sichtfeld und Optik

Da normales Glas infrarotes Licht nicht durchlässt, müssen spezielle Materialien wie Germanium verwendet werden. Dadurch steigen die Kosten, Zoom-Objektive sind selten. Daher ist es entscheidend, Brennweite und Bildwinkel exakt auf die Testumgebung abzustimmen. Motorisierte Fokussierung erleichtert die Handhabung, besonders bei schwer zugänglicher Montage.

 

  • Einsatztemperaturbereich

Viele Kameras sind auf Körpertemperatur-Erkennung (z.B. Fiebermessung) ausgelegt. Für EMV-Testumgebungen, in denen Temperaturen von bis zu 150 °C möglich sind, ist das unzureichend.

 

  • kombinierte Sicht

Da IR-Kameras lediglich Temperaturverteilungen abbilden, ist es schwierig, die exakte Perspektive zu beurteilen. Eine kombinierte Montage mit einer Standardkamera schafft Abhilfe und erleichtert die Justierung.


Automatisierte Alarmierung – mehr Sicherheit durch Software-Integration
Eine kotinuierliche manuelle Überwachung des Wärmebildes ist im Praxisbetrieb unrealistisch. Abhilfe schafft ein System wie der PONTIS EMC HDCon6, der die IRThermo6 wie eine normale CCTV-Kamera behandelt und gleichzeitig Temperaturalarme automatisch auslöst, wenn definierte Schwellenwerte überschritten werden. Zusätzlich bietet das System:

  • akustische Alarme
  • Relaisschaltungen zur Einbindung in Sicherheitsschleifen
  • redundante Überwachungs-PCs, die bei Ausfall oder Kommunikationsverlust selbstständig Alarm schlagen

Fazit
Thermische Überwachung in EMV-Testumgebungen ist weit mehr als ein Komfortmerkmal – sie ist ein integraler Bestandteil eines ganzheitlichen Sicherheitskonzepts. Mit intelligenten, robusten Lösungen wie den PONTIS EMC IRThermo6- und HDCon5IR-Systemen lassen sich Risiken minimieren, Prüfstände absichern und gefährliche Zwischenfälle zuverlässig vermeiden. 

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© beam-Verlag Dipl.-Ing. Reinhard Birchel